rechtsetzung mensch umweltsorgfaltspflichten unternehmenshaftungun treaty

Am 1.7.2020 über­nimmt die Bun­des­re­gie­rung für sechs Monate die Prä­si­dent­schaft des EU-Rats. Das Co­rA-Netz­werk und weitere Or­ga­ni­sa­tio­nen, dar­un­ter Brot für die Welt, Mi­se­re­or und Amnesty Deutsch­land, fordern die Bun­des­re­gie­rung in einem Positionspapier / position paper auf, das Thema Wirt­schaft und Men­schen­rech­te prio­ri­tär zu be­han­deln. Erst kürz­lich hat Jus­tiz­kom­mis­sar Reyn­ders an­ge­kün­digt, einen Prozess für eine EU-wei­te ver­bind­li­che Re­ge­lung men­schen­recht­li­cher Sorg­falts­pflich­ten an­zu­sto­ßen. Die Or­ga­ni­sa­tio­nen fordern die Bun­des­re­gie­rung auf, dies mit ihrer Prä­si­dent­schaft zu un­ter­stüt­zen und als größte Volks­wirt­schaft der EU vor­an­zu­ge­hen und mit einem eigenen Lie­fer­ket­ten­ge­setz am­bi­tio­nier­te Maß­stä­be zu setzen.

Zudem un­ter­stüt­zen die Or­ga­ni­sa­tio­nen die An­kün­di­gung des Bun­des­ar­beits­mi­nis­te­ri­ums, sich für einen EU-wei­ten Ak­ti­ons­plan für Wirt­schaft und Men­schen­rech­te ein­zu­set­zen und for­mu­lie­ren Er­war­tun­gen an dessen Inhalt, u. a. eine men­schen­rechts­kon­for­me Roh­stoff- und Be­schaf­fungs­po­li­tik, ver­bes­ser­ten Rechts­zu­gang für Be­trof­fe­ne von Men­schen­rechts­ver­stö­ßen durch eu­ro­päi­sche Un­ter­neh­men und Maß­nah­men zum Schutz von vul­nera­blen Gruppen.

Zudem fordern die Or­ga­ni­sa­tio­nen den Einsatz der Bun­des­re­gie­rung für eine kon­struk­ti­ve Be­tei­li­gung der EU an der Ent­wick­lung eines Ab­kom­mens zu Wirt­schaft und Men­schen­rech­ten im Rahmen der Ver­ein­ten Na­tio­nen. Die EU-Han­dels­po­li­tik sollte grund­sätz­lich an den ak­tu­el­len so­zi­al-öko­lo­gi­schen Her­aus­for­de­run­gen neu aus­ge­rich­tet werden und das Han­dels­ab­kom­men mit dem Mer­co­sur auf­grund der hohen Risiken für Umwelt, Klima und Men­schen­rech­te nicht ra­ti­fi­ziert werden.

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